„Mein Kopf ist bereit, der Rest folgt“ – Das besondere Dakar-Comeback von Mathieu Baumel

„Mein Kopf ist bereit, der Rest folgt“ – Das besondere Dakar-Comeback von Mathieu Baumel

11.12.2025

  • Intensive Vorbereitung auf die Rallye Dakar
  • Technische Anpassungen für diese spezielle Herausforderung

Der erfahrene Navigator Mathieu Baumel hat bereits vier Dakar-Siege gefeiert – und doch steht er nun vor der vielleicht größten Herausforderung seines Lebens. Zum ersten Mal wird er an der Rallye Dakar teilnehmen, seit er Anfang des Jahres bei einem schweren Unfall seinen rechten Unterschenkel verloren hat. Nichts ist mehr selbstverständlich: Abläufe, Bewegungen, sein gesamtes Equipment – alles musste neu gedacht und angepasst werden.

Die enorme Distanz der Dakar ist dabei eine der größten Unbekannten. „Für die Dakar wird eine meiner größten Sorgen die Dauer des Rennens sein“, gibt er zu. „Wir haben einige Tests gemacht und sind eine dreitägige Baja gefahren – aber 15 Tage Nonstop-Wettkampf ist etwas völlig anderes.“

Detailarbeit an jedem einzelnen Handgriff
Um bestens vorbereitet zu sein, feilt Baumel akribisch an jedem Detail. Besonders das Zusammenspiel mit seinem Fahrer Guillaume de Mévius musste neu abgestimmt werden – vor allem für Situationen, in denen beide das Fahrzeug verlassen müssen. Ein Reifenschaden kann dabei zur echten Herausforderung werden. „Mit meiner Prothese macht es einen großen Unterschied, ob links oder rechts ein Platten ist“, erklärt er. Der Ausstieg – vor allem im tiefen Sand – verlangt ihm körperlich alles ab.

Deshalb hat Baumel die Entscheidung getroffen, während der Rallye ohne seine reguläre Prothese zu fahren. „Ich nutze ein spezielles kurzes Fußteil, damit ich im Notfall schneller auf den Knien arbeiten kann“, beschreibt er. Eine längere Prothese mit Schnellwechsel-System wird im MINI JCW Rally 3.0i mitgeführt – für den Fall der Fälle.

Individuell angepasstes Equipment für die härteste Rallye der Welt
Für die langen Stunden im Cockpit wurde ein maßgeschneiderter Sitz entwickelt, der den oberen Teil der Prothese stabil und bequem fixiert. Auch sein Rennanzug wurde speziell umgebaut. „Sparco hat einige Anpassungen homologiert, damit ich die Prothese schneller wechseln kann“, sagt Baumel. Zudem gibt es im Fahrzeug einen eigens konstruierten Halter, der die Prothese sicher und direkt griffbereit aufbewahrt.

Körperlich und mental am Limit – und darüber hinaus
Seine Vorbereitung ist intensiv – tägliche Trainingseinheiten mit Physiotherapeuten und Coaches sollen Kraft, Beweglichkeit und Fokus wieder aufbauen. „Ich muss meine Muskulatur stärken, ein paar Kilo verlieren und an meiner Konzentration arbeiten“, erzählt er offen. Trotz seiner Einschränkungen spürt man seine Entschlossenheit. „Es ist nicht leicht, denn auch mein linkes Bein ist noch nicht vollständig belastbar. Aber jeden Tag geht es ein Stück voran. Mein Kopf ist bereit – und der Rest wird folgen.“

Dieses besondere Projekt wäre ohne die Unterstützung langjähriger Partner wie CP, Faster, Reiger und SADEV nicht möglich gewesen. Das gesamte Team und die Crew möchten ihren tiefen Dank ausdrücken: Gerade diese Partner stehen fest hinter dem Vorhaben und haben mit ihrer Expertise und ihrem Vertrauen entscheidend dazu beigetragen, Baumels Weg zurück in den Rallyesport zu ebnen. Ihre Unterstützung ist ein zentraler Baustein auf dem Weg zu diesem außergewöhnlichen Start bei der Dakar 2026 – und ein starkes Zeichen dafür, was man gemeinsam erreichen kann.

Bevor das große Saisonhighlight, die Dakar, beginnt, absolvierten De Mévius und Baumel noch einen letzten Härtetest. Bei der Jeddah Baja nutzten die beiden die Chance, ein letztes Mal unter echten Wettkampfbedingungen zu fahren, Feinabstimmungen vorzunehmen und ihre Abläufe weiter zu perfektionieren.

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