Dakar 2017: Gutes Debüt für den MINI John Cooper Works Rally

Dakar 2017: Gutes Debüt für den MINI John Cooper Works Rally

24.01.2017

  • Platz sechs für Orlando Terranova.

  • Sieben MINI im Ziel, davon sechs in den Top 20.

Es ist geschafft – zwei Wochen Rallye Dakar durch Paraguay, Bolivien und Argentinien, durch Regen, Matsch, Hitze und enorme Höhen! Alle drei MINI John Cooper Works Rally haben ihr Debüt gemeistert und sind im Ziel angekommen, zusammen mit vier der fünf angetretenen MINI ALL4 Racing. Sechs der sieben MINI beendeten die, für Mensch und Maschine, extrem anstrengende Rallye in den Top 20. In den vergangenen zwei Wochen ist viel passiert und Orlando Terranova (ARG) und Andreas Schulz (GER) haben im MINI John Cooper Works Rally die Höhen und Tiefen am besten aus dem Aufgebot des X-raid Teams gemeistert und sich den sechsten Gesamtrang gesichert. Gefolgt von Kuba Przygonski (POL) und Tom Colsoul (BEL) auf Rang sieben. Der Katari Mohamed Abu Issa erreichte bei seiner ersten Dakar im Auto zusammen mit seinem französischen Co-Piloten Xavier Panseri einen sehr guten zehnten Rang.

Die neuen MINI John Cooper Works Rally erlebten ein positives Debüt. Ohne größere technische Schwierigkeiten legten die drei Rallyefahrzeuge die Strecke von Paraguay durch Bolivien und Argentinien zurück. Doch die äußeren Bedingungen nahmen starken Einfluss auf das Ergebnis. Dazu gehörte auf alle Fälle die enorme Höhe in Bolivien, die besonders Yazeed Al-Rajhi (KSA) auf der vierten Wertungsprüfung zu schaffen machte. Mit extremen Kopfschmerzen musste er die Prüfung abbrechen.

Zudem verhinderte das Wetter die Möglichkeit verloren gegangene Zeit wieder aufzuholen. Mehrfach mussten Wertungsprüfungen gekürzt oder sogar abgesagt werden. 1.400 von 4.093 km Wertungsprüfung wurden nicht absolviert – das ist mehr als ein Drittel! Besonders auf der neunten Etappe hätten die Crews der MINI John Cooper Works Rally angreifen können. Schließlich hat sich auch in diesem Jahr wieder gezeigt, dass die Buggys durch das technische Reglement einen großen Vorteil zu den allradangetriebenen Fahrzeugen haben.

Für Terranova war vor allem der Start in die Rallye holprig. Auch für ihn wurde die vierte Etappe zum Wegweiser für die restliche Dakar. Navigationsprobleme und Schwierigkeiten mit der enormen Höhe brachten ihm einen erheblichen Zeitverlust ein. In den folgenden Tagen arbeitete er sich immer weiter nach vorne – zurück in die Top sechs. „Es war eine schwierige erste Woche für uns. Wir haben zu viele Fehler gemacht und dadurch zu viel Zeit verloren“, gesteht Terranova im Ziel. „Die zweite Woche lief dann um einiges besser und ich bin froh im Ziel zu sein, mit dem Auto in einem Stück. Der neue MINI war super. Die Navigation war sehr schwierig, die Prüfungen länger und technischer, viel besser als die Dakar im vergangenen Jahr.“

Eine kleine Überraschung ist es schon, Przygonski auf dem siebten Gesamtrang zu sehen. Der junge Pole, der lange auf dem Motorrad unterwegs war, fuhr in diesem Jahr seine zweite Dakar im Auto. Er positionierte sich von Anfang im Vorderfeld und machte frühzeitig seinen Anspruch auf eine Top 10 Platzierung deutlich. „Es war tatsächlich eine schwere Dakar mit einigen harten Momenten und schwieriger Navigation“, berichtet der Pole. „Die Zusammenarbeit mit Tom hat viel Spaß gemacht. Ich freue mich riesig über den siebten Platz und ich freue mich, dass ich immer schneller und besser werde. Zwischen der vergangenen Dakar und dieser ist ein großer Unterschied, ich muss nur noch ein paar Sachen verändern, um noch schneller zu werden.“

Eine große Überraschung hingegen ist der zehnte Platz von Abu Issa, der nach einigen Jahren auf dem Quad, zum ersten Mal in einem Auto angetreten ist. „Das war meine vierte Dakar und eine ganz andere als zuvor. Ich denke, dass ich mich für das beste Team entschieden habe. Sie haben mir viel beigebracht und darauf liegt auch derzeit mein Fokus: Lernen. Als ich auf dem Quad unterwegs habe, habe ich derjenige, der anderen etwas beibringen musste. Zum Beispiel den Mechanikern, wie ich mein Fahrzeug eingestellt haben will. Bei X-raid habe ich gelernt und das ist mir sehr wichtig, da ich noch sehr jung bin. Ich will die Dakar eines Tages gewinnen und so fängt man damit an.“

Hirvonen hielt sich fast die gesamte Rallye in den Top fünf. Aber die erschwerte Navigation machte ihm und seinem Co-Piloten Périn zu schaffen. Die zehnte Etappe machte schließlich alle Hoffnungen auf eine Platzierung auf dem Podium zunichte. Probleme mit der Navigation sowie ein Zusammenstoß mit einem LKW kosteten den Finnen über drei Stunden Zeit. „Meine zweite Dakar war auf jeden Fall herausfordernder und schwieriger als meine erste. Auch wenn es am Ende nicht so gelaufen ist, wie wir es uns gewünscht hatten, so hatten wir fast die gesamte Rallye über eine sehr gute Pace“, erzählt der Finne, der die Dakar auf Rang 13 beendete. „Dann hatten wir an einem Tag extrem viele Probleme, aber das ist auch Teil des Spiels. Und auch wenn es verrückt klingt, kann ich auch aus dieser Etappe etwas positives ziehen. Ich habe so viele Geschichten, die ich jetzt erzählen kann und am Ende des Rennen kann man solche Momente auch genießen. Alles in allem ich hatte Spaß und es war das Abenteuer, auf das ich gehofft hatte. Der neue MINI hat super funktioniert und ich denke, dass wir es aufs Podium geschafft hätten.“

Mit einem strahlenden Lächeln kletterte Stephan Schott aus seinem MINI ALL4 Racing. Zusammen mit dem portugiesischen Co-Piloten Paulo Fiúza hatte er Rang 15 und damit seinem beste Dakar-Platzierung eingefahren. „Ich fühle mich fantastisch –“, freut sich Schott. „Es war eine schöne Dakar, auch wenn nicht alle Strecken in Bolivien gut zu fahren waren. Vielen Dank auch an meinen Co-Piloten Paulo, der einen tollen Job gemacht hat.“ Große Freude auch bei den beiden Brasilianern Sylvio de Barros und Rafael Capoani, die nach der Absage von Bryce Menzies aus gesundheitlichen Gründen, noch spontan in den MINI ALL4 Racing nachgerückt sind. „Es war eine tolle Erfahrung. Auch wenn wir uns einmal massiv verfahren haben, ich hätte nie gedacht, dass uns das passieren könnte“, muss De Barros lachen. „Der MINI ist wirklich „kugelsicher“ – wir haben Bäume und Felsen getroffen und uns überschlagen und trotzdem ist der Wagen in einem Stück hier im Ziel.“

Al-Rajhi hatte zusammen mit seinem deutschen Co-Piloten Timo Gottschalk einen guten Start in die Dakar. Doch die enorme Höhe auf der vierten Etappe ließ die Podium-Träume platzen. „Die diesjährige Dakar hat und schon Spaß gemacht, aber ich halte nicht viel davon in solche großen Höhen zu gehen. Ich war gut unterwegs, aber in der Höhe habe ich mich sehr schlecht gefühlt, zumal ich vorher auch noch eine Erkältung hatte“, erzählt der Saudi. „Das ist sehr schade, denn ich hätte gerne ein besseres Ergebnis eingefahren. Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr, wenn überhaupt, nicht direkt in so große Höhen kommen, sondern Step-by-step. Der MINI ist ein sehr stabiles Auto. Viele andere Teams hatten technische Probleme, das war bei uns nicht der Fall, es war eher der Fahrer, der Fehler gemacht hat.“

Leider hatte das X-raid Team einen Ausfall zu verzeichnen und das ausgerechnet noch auf der vorletzten Etappe. Boris Garafulic (CHI) und Filipe Palmeiro (POR) wurden vom Race Trucks aus der Prüfung gezogen, womit ein Start zur letzten Prüfung nicht mehr möglich war.

Das extreme Wetter machte auch den Mechanikern das Leben schwer. Enorme Hitze in Paraguay und Argentinien, in Bolivien extreme Regenfälle, Schlamm und Kälte verlangten dem Team viel ab. Die Mechaniker konnten trotz der widrigen Umstände ihre Konzentration aufrecht erhalten und bereiteten jeden Abend die acht MINI perfekt für den nächsten Tag vor.

„Es war eine harte Dakar. Nicht unbedingt nur im sportlichen Sinne. Dieses Jahr waren die Bedingungen für alle sehr schwer“, so Team Manager Sven Quandt. „Die Hitze zu Beginn der Dakar von über 40 Grad, danach die Höhe in Bolivien von über 4000 Meter – zusätzlich der viele Regen und Schlamm. Das war körperlich und mental sehr anstrengend. Unsere Mechaniker haben trotzdem eine super Arbeit gemacht und Durchhaltevermögen bewiesen. Wenn man bei Regen unter dem Auto liegt und einem das Wasser in den Kragen läuft und überall Matsch ist, dann ist das kein Spaß. Unsere MINI haben ihre Zuverlässigkeit auch in diesem Jahr wieder unter Beweis gestellt, leider haben reglement-bedingten Einflüsse, die wir nicht ändern können, bessere Ergebnisse verhindert. Dazu gehört auch, dass die Diesel-Allradbetriebenen Fahrzeuge durch das technische Reglement klar im Nachteil sind. Die vielen schnellen, welligen und steinigen Passagen, die wir in diesem Jahr absolvieren mussten, waren hart für unsere MINI und wir hatten keine Chance gegen die Buggys. Deswegen werden wir uns noch mehr mit dem Thema Two-wheel-drive beschäftigen!“

Dakar 2017 Ergebnis SS12:

1. S. Loeb (FRA) / D. Elena (MNC) Peugeot – 28m 55s
2. S. Peterhansel (FRA) / J.-P. Cottret Peugeot – 29m 14s
3. De Villiers (RSA) / D. Von Zitzewitz (GER) Toyota – 29m 25s
4. C. Despres (FRA) / D. Castera (FRA) Peugeot – 29m 48s
5. C. Rautenbach (ZWE) / Howie Robert (RSA) Toyota – 29m 55s

7. O. Terranova (ARG) / A. Schulz (GER) MINI John Cooper Works Rally – 30m 05s

9. M. Hirvonen (FIN) / M. Périn (FRA) MINI John Cooper Works Rally – 20m 28s

12. J. Przygonski (POL) / T. Colsoul (BEL) MINI ALL4 Racing – 31m 03s

14. M. Abu Issa (QAT) / X. Panseri (FRA) MINI ALL4 Racing – 31m 54s

17. Y. Al-Rajhi (KSA) / T. Gottschalk (GER) MINI John Cooper Works Rally – 33m 32s

19. S. Barros (BRA) / R. Capoani (BRA) MINI ALL4 Racing – 33m 54s

23. S. Schott (GER) / P. Fiúza (POR) MINI ALL4 Racing – 35m 18s

Dakar 2017 Gesamtwertung nach SS12:

1. S. Peterhansel (FRA) / J.-P. Cottret Peugeot – 28h 49m 30s
2. S. Loeb (FRA) / D. Elena (MNC) Peugeot – 28h 54m 43s
3. C. Despres (FRA) / D. Castera (FRA) Peugeot – 29h 22m 58s
4. N. Roma (ESP) / A. Haro (ESP) Toyota – 30h 06m 13s
5. De Villiers (RSA) / D. Von Zitzewitz (GER) Toyota – 30h 39m 18s
6. O. Terranova (ARG) / A. Schulz (GER) MINI John Cooper Works Rally – 30h 42m 01s
7. J. Przygonski (POL) / T. Colsoul (BEL) MINI ALL4 Racing – 33h 04m 17s

10. M. Abu Issa (QAT) / X. Panseri (FRA) MINI ALL4 Racing – 33h 43m 00s

13. M. Hirvonen (FIN) / M. Périn (FRA) MINI John Cooper Works Rally – 34h 45m 30s

15. S. Schott (GER) / P. Fiúza (POR) MINI ALL4 Racing – 36h 14m 02s

18. S. Barros (BRA) / R. Capoani (BRA) MINI ALL4 Racing – 37h 03m 17s

27. Y. Al-Rajhi (KSA) / T. Gottschalk (GER) MINI John Cooper Works Rally – 43h 54m 04s

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